Systemtheoretische Medienkonzeptionen
und ihre literaturwissenschaftliche Anwendung


Dieses literaturwissenschaftliche Seminar findet im WS 2001/02 an der Universität Kiel und der Universität München statt. In München wird es auch im Promotionsstudiengang Literaurwissenschaft angeboten. Die Seite wird von den Teilnehmern schrittweise aufgebaut.

Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Georg Jäger
Zeit         Do 9-11
Raum     Schellingstr. 3 / 309
Schriften: http://www.germanistik.uni-muenchen.de/ndl/jaeger.html
Beginn   18. Oktober

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
PD Dr. Claus-Michael Ort
Zeit         Do 16-18 (14tägig)
Raum     Leibnizstrasse 6 / 401
Beginn   25. Oktober
Homepage: http://www.ndl-medien.uni-kiel.de/mitarbeiter/ort/ort1.htm

E-Mail-Liste unter dem Gruppennamen medkon@yahoogroups.de
Redaktion: Markus Ludwig


Erläuterung

Im Diskurs über Systemtheorie führen die Medien ein Schattendasein. Eine medienwissenschaftlich oder auch kulturanthropologisch ausgerichtete Literaturwissenschaft begegnet den Denkfiguren systemtheoretischer Medienkonzeptionen dagegen mit zunehmendem Interesse.

Das Seminar geht von der Frage aus, welche Rolle dem Baustein ‚Medien' in der Theoriearchitektur von Talcott Parsons (soziale Interaktionsmedien) und Niklas Luhmann (symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien) zukommt. Ausgewählte Medien (bei Luhmann: Geld, Macht, Vertrauen, Liebe) werden im Rahmen einer Typologie der Speicher-, Verbreitungs- und Erfolgsmedien auf ihre Funktionsweisen hin untersucht (Sprache und Geld als Leitmedien? Funktion von Mündlichkeit und Schriftlichkeit?).

Diskutiert werden die Leistungen der Medien(theorie) für die Modellierung von Gesellschaft sowie Möglichkeiten einer Verbindung des systemtheoretischen Medienbegriffs mit kommunikationswissenschaftlichen und zeichentheoretischen Konzeptionen.

Auf dieser Grundlage werden literaturwissenschaftliche Anwendungsmöglichkeiten kritisch erörtert, die sowohl literatursoziologische als auch literaturgeschichtliche Perspektiven eröffnen (Modelle von Literatur als Sozialsystem; Literaturgeschichte als Mediengeschichte).

Das Seminar erfordert regelmäßige, aktive und selbständige Mitarbeit (nicht nur im Falle des Scheinerwerbs). Es wendet sich vor allem an Studierende, die sich für aktuelle fächerübergreifende Diskussionen und Entwicklungen innerhalb der Literaturwissenschaft interessieren und die Lektüre theoretischer Texte nicht scheuen.


Lektüre zum Einstieg:

  • Niklas Luhmann: Die Gesellschaft der Gesellschaft. Teilband I. Ffm.: Suhrkamp 1997, Kap. 2: Kommunikationsmedien, S.190-412.
  • Sybille Krämer: Form als Vollzug oder: Was gewinnen wir mit Niklas Luhmanns Unterscheidung von Medium und Form? Zugänglich über die Adresse http://userpage.fu-berlin.de/~sybkram/medium/kraemer2.html

Weitere Literaturhinweise finden Sie in der Literaturliste.

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