Georg Jäger und Claus-Michael Ort
Systemtheoretische Medienkonzeptionen

Sitzungen / München



18.10. Organisation des Seminars


25.10. Einführende Diskussion von drei Aufsätzen Luhmanns (in: N.L.: Aufsätze und Reden, Reclam):

  1. Was ist Kommunikation?
  2. Die Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation?
  3. Einführende Bemerkungen zu einer Theorie symbolisch generalisierter Kommunikationsmedien
(Diese Texte sind von allen Teilnehmern bis zur nächsten Sitzung zu lesen.)

Protokoll: Simone Calcagnotto, Jutta Pasch


(01.11. Allerheiligen)


08.11. Konzeption und Typologie der "symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien" bzw. "Erfolgsmedien": Geld, Liebe, Macht, Vertrauen, Wahrheit (Jeder Teilnehmer liest die Ausführungen zu drei Medien. Vgl. Literatur.)

Protokoll: Susanne Bartel, Manuela Köstner, Annette Niedermeier


(15.11. LMU 175 Jahre in München)


22.11. Das Problem der >situationsabstrakten Kommunikationsofferten< und der Beitrag der "Erfolgsmedien" zur Evolution differenzierter Gesellschaften

Protokoll: NN


29.11. Medientheoretische Problemstellungen

Referenten:

  • Helen Müller: Was ist ein Medium?
    Luhmann unterscheidet drei Kommunikationsmedien: die Verbreitungsmedien, die Erfolgsmedien und die Sprache. Kommunikation wird nur wahrscheinlich durch die Unterscheidung von Medium und Form. Dabei ist es die Form, die – indem sie Zustände von losen Kopplungen (Medium) zu strikten Kopplungen bindet – durch Konkretisierung Kommunikation ermöglicht. Die Unterscheidung von Medium und Form ist somit eine Rahmenbedingung für die Autopoiesis des Kommunikationssystems.
  • Stephan Merz: Das Problem der Zeithorizonte
  • Martin Wutz: Luhmanns Kommunikationsbegriff im Vergleich zu Kommunikationsmodellen aus der Textlinguistik, Psycholinguistik und Pragmatik
    Die Zielsetzungen von Pragmatik, Text- und Psycholinguistik mit ihren zentralen Ansätzen und Theorien zur Beschreibung von Kommunikation werden zusammengefaßt. Diskutiert werden soll der Gegensatz des Luhmannschen Diktums der Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation zur pragmatischen Annahme der "Unmöglichkeit NICHT zu kommunizieren". Beide Kommunikationstheorien scheinen sich kaum zu berühren, da die Luhmannsche eher das >warum?<, die linguistische vornehmlich das >wie?< beschreibt. Möglicherweise kann erstere als Grundlage letzterer verstanden werden.
  • Barbara Kastner: Konzeption von Schrift und Druck

Protokoll: NN


06.12. Mediengeschichtliche Problemstellungen

Referenten:

Protokoll von Andrea Fischer, Judith Frey, Christiane Neuhauß


13.12. Literatur als Medium – Auseinandersetzung mit Oliver Jahraus: Literatur als Medium. Sinnkonstitution und Subjekterfahrung zwischen Bewußtsein und Kommunikation. Zur systemtheoretischen Konzeption und Fundierung eines Medienbegriffs für die Literatur seit dem 18. Jahrhundert

Referenten:

Protokoll: NN


20.12. Darstellung und Unterhaltung als Medium?

Referenten:

  • Stefan Sippell: Darstellung als Medium? Am Beispiel wissenschaftlicher Darstellung
    Wie spricht und wie schreibt man über Luhmanns Systemtheorie? Kann man über Systemtheorie sprechen, ohne systemtheoretisch zu sprechen? "Es hängt zweifellos mit der Eigenart einer Theorie zusammen, die als ihr eigenes Beispiel betrachtet sein will, wenn sich ihre Sprache und ihre sprachlich geformten Begriffe als eine Zutrittsschranke darstellen." (Krause: Luhmann-Lexikon, 2. Aufl., S. 78) Vor diesem (erkenntnis)theoretischen, selbstreferentiell-paradox strukturierten Hintergrund soll die Frage entwickelt werden: Welche (neuen) Formen können im Medium (?) wissenschaftlicher Darstellung gebildet werden, die ihre eigenen Unterscheidungen und das Prinzip dieser Unterscheidungen mitreflektieren? Beispiellektüre (u.a.): Peter Fuchs: Die Metapher des Systems (vgl. Literatur).
  • Thomas von Steinaecker: Mythoskonzepte in der Romantik und der Medientheorie
  • Kerstin Gulden: Realitätskonstruktion durch Massenmedien am Beispiel von Werbung und Nachrichten
    Bezugspunkt: Luhmanns "Realität der Massenmedien"
  • Manuela Köstner: Der Sportjournalismus in der Perspektive von Luhmanns "Erfolgsmedien"
    These: Der Sportjournalismus, als Institution gesehen, nutzt die Codes der "Erfolgsmedien" in immer stärkerem Maße, um Leser zu fesseln.
    Diskussionsvorlage:

Protokoll von Mark Sienholz


10.01. Zur Konzeption von Parsons Systemtheorie

Protokoll: NN


17.01. Parsons Konzeption der "Interaktionsmedien" (im Vergleich mit Luhmanns "Erfolgsmedien")

Referenten:

Protokoll: Dominik Einzel und Doris Schmid


24.01. Luhmann und Derrida I

Referenten:

Protokoll: NN


31.01. Luhmann und Derrida II

Referenten:

  • Lena Grundhuber / Nora Lämmermann / Steffanie Metzger / Thorsten Wufka: Vergleich der Konzeptionen von Luhmann und Derrida, ausgehend von Luhmanns Sinnbegriff
    Luhmann konzipiert Sinn als Einheit der Differenz von Aktualität und Potentialität; als Universalmedium wird er unhintergehbar und damit uneinholbar: "Sinn als die Einheit einer Differenz ist selbst nicht beobachtbar"(Luhmann - Lexikon, S.181), da auf das Prozessieren von Sinn selbst nicht reflektiert werden kann. Auf dasselbe Bezugsproblem reagiert Derridas >Konzept< der "différance". Unter dieser Prämisse – daß auch Derrida mit seinem >Konzept< der différance auf das Bezugsproblem der Uneinholbarkeit des Anfangs bzw. des Prozessierens reagiert – sind die Differenzen / Gemeinsamkeiten im Gestus beider Großtheorien herauszuarbeiten.

Protokoll von Daniel Krause
Protokoll von Bettina Braun


07.02. Schlußdiskussion



Da es nur sieben freie Termine gibt (einschließlich der Diskussion über die Konzeption von Jahraus), werden Referate gebündelt. Damit die Sitzungen für Diskussionen zur Verfügung stehen, müssen die Exposés eine Woche vor der Sitzung über die Mailingliste verschickt werden.

Leistungen: Protokoll, Exposé (ausformulierte und begründete Thesen), Ausarbeitung, jeweils in HTML (alle Beiträge werden ins Netz gestellt und vorher über die Mailingliste medkon@yahoogroups.de verbreitet).

Die Teilnehmer verpflichten sich auf die Regelungen im Handout "Informationen der Online-Redaktion" (Webmaster Markus Ludwig). Jeder Teilnehmer trägt sich in die Mailingliste des Seminars ein.

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